ERIS verknüpft Weltraumforschung mit der Entwicklung nachhaltiger Technologien für die Erde

Weltraumtechnologien für ein nachhaltiges Leben auf unserem Planeten

Unsere Motivation

Mit der Initiative “Wissen schafft Perspektiven für die Region!” verfolgen der Bund sowie der Freistaat Sachsen das Ziel, den Strukturwandel in den sächsischen Kohleregionen durch die Ansiedlung von zwei neuen Großforschungseinrichtungen zu unterstützen.

Mit dem “European Research Institute for Space Resources - ERIS” schlagen wir ein Konzept für eine solche Einrichtung vor, das an bestehenden Kompetenzen der Kohleregion anknüpft und diese zukunftsfähig und mit Blick auf internationale Wachstumsmärkte weiterentwickelt.

Weltraumtechnologien, bspw. für die Errichtung und den Betrieb von Stationen auf Mond und Mars, erfordern den Umgang mit Extrembedingungen und Knappheit aller nötigen Ressourcen. Erkenntnisse und Innovationen aus diesem Bereich helfen uns, das Leben auch auf unserem Planeten nachhaltig zu gestalten und damit die Zukunft aktiv mitzugestalten. Das enorme wirtschaftliche Potenzial schafft zudem einmalige Chancen für den erfolgreichen Strukturwandel der Standortregion.

Technologietransfer zwischen Raumfahrt- und Ressourcenforschung
»Der scheinbare Umweg über Weltraum-Technologien in Extrembedingungen zwingt uns zu absoluter Nachhaltikeit und Wiederverwertung aller Ressourcen.«
Professor Dr. Carsten Drebenstedt (Ideengeber für ERIS)

Strategische Ziele

  • Weiterentwicklung der Lausitz als Industrieregion

    Das Lausitzer Revier ist eine Hochtechnologieregion mit umfangreicher Kompetenz in Ressourcen-, Produktions-, Energie- und Umwelttechnologien. Die vorhandenen Unternehmen und Strukturen bilden damit eine hervorragende Ausgangsbasis für Innovationen, die zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung und sicheren Versorgung sowohl im Weltraum als auch auf der Erde beitragen.

  • Disruptive Innovationen für die Nachhaltigkeitswende 

    Eine nachhaltige und gleichzeitig bezahlbare und sichere Produktion und Versorgung erfordert zum Teil vollkommen neue Ansätze und Lösungen, die noch zu entwickeln sind. ERIS entwickelt mit dem Ziel der autarken Versorgung von Raumstationen auf anderen Himmelskörpern neuartige Technologien, die Impulse für disruptive Innovationen auch für die Nachhaltigkeitswende auf der Erde liefern sollen. 

  • Raumfahrt als Impulsgeber und Innovationskatalysator

    Raumfahrtanwendungen haben n immer wieder technische Grenzen verschoben, auch außerhalb der Raumfahrt: Die extremen Anforderungen hinsichtlich absoluter Ressourceneffizienz, Zuverlässigkeit und Automatisierung erfordern neuartige Lösungswege und fördern Lern- und Entwicklungsprozesse. Davon profitieren insbesondere Schlüsseltechnologien in den Bereichen Materialentwicklung, Energietechnik, Sensorik, Robotik und KI. 

Mondhabitat
Mondhabitat mit 3D-gedruckten zweischichtigen Strahlenschutzhüllen aus Baustoffen auf Regolithbasis

Strategische Beiträge

Spitzenforschung und wissenschaftliche Entwicklung

Systemische Forschung - Zusammenführung von ISRU- und Habitattechnologien:

Das Forschungsgebiet der ISRU- und Habitatforschung ist gegenwärtig inhaltlich und institutionell kleinteilig zersplittert. Zahlreiche Forschungsgruppen weltweit forschen zu Einzelaspekten und entwickeln isoliert Lösungsansätze. ERIS wird die verschiedenen Wissens- und Technologiefelder zusammenführen und ganzheitliche Systemkonzepte entwickeln, die den komplexen Anforderungen der Errichtung und Versorgung von Stationen auf anderen Himmelskörpern gerecht werden.

Zusammenführung von Kompetenzen der Weltraum- und der Resourcenforschung:

Forschung zu ISRU- und Habitattechnologien wird überwiegend als Nebengebiet an Instituten für Raumfahrtforschung betrieben. Die in ERIS verfolgte Zusammenführung mit exzellenten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Ressourcenforschung bietet große Synergie- und Erkenntnispotentiale für alle beteiligten Disziplinen. 

Bereitstellung weltweit einzigartiger Forschungs- und Testinfrastruktur:

Fehlende Experimentier- und Testmöglichkeiten hemmen gegenwärtig die Forschung zu ISRU- und Habitattechnologien. ERIS beseitigt diesen Mangel durch großskalige, speziell auf die Belange der Technologieentwicklung für ISRU und Habitatsysteme Forschungsinfrastruktursysteme, die von Wissenschaftlern weltweit genutzt werden können.

»Die Entwicklung geschlossener Kreislaufsysteme für zukünftige Mondstationen kann wertvolle Impulse liefern, die uns helfen, die Kreislaufwirtschaft auf der Erde zu etablieren.«
​​Prof. Dr. Enrico Stoll, TU Berlin

Innovationen für den Strukturwandel in der Lausitz

Einbindung und Weiterentwicklung vorhandener Kompetenzen und Strukturen

ERIS  baut auf bestehenden Kompetenzen der Technologieregion Lausitz auf und bindet regionale Akteure aus den Bereichen der Rohstoffgewinnung und Grundstoffindustrie, der Energietechnik, der Umwelttechnik, Anlagenbau, Automatisierung und Robotik sowie weiterer relevanter Branchen ein. ERIS knüpft weiterhin an den fachlichen Ausrichtungen der regionalen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen an und wird eng mit diesen kooperieren. 

Aufbau eines regionalen Hightech-Clusters

Mit der Stärkung bestehender Unternehmen, Neuansiedlungen im Umfeld der Forschungseinrichtung sowie Ausgründungen betreibt ERIS aktiv den Aufbau eines regionalen Wirtschaftsclusters mit den Schwerpunkten Greentech, Raumfahrt sowie Robotik und Autonome Systeme. Dieser profitiert von der Wissensgenerierung und Infrastruktur in ERIS und erlangt durch hochinnovative Lösungen weltweite Wirksamkeit.

Stärkung der regionalen Fachkräftebasis

Durch die Anziehungskraft der aufgegriffenen Themenfelder und die weltweite Vernetzung mit Hochschulen einerseits sowie Programme zur Qualifizierung und Nachwuchsentwicklung andererseits sollen Fachkräfte für die Lausitz gewonnen und an die Region gebunden werden. Davon profitieren auch regionale Unternehmen. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunen sollen attraktive Standortbedingungen für die Ansiedlung von Familien und Fachpersonal geschaffen werden.

Einbindung der Bevölkerung

ERIS wird in der Region aktiv Präsenz zeigen und die Bevölkerung einbinden. Neben einem Besucherzentrum als touristischem Highight und Zentrum der Wissenschaftskommunikation werden aktive Beteiligungen in Forschungsaufgaben im Rahmen von Citizen Science angeboten und in Zusammenarbeit mit der regionalen Kunst- und Kreativszene kulturelle Angebote geschaffen.

Mühle Kottmar/Lausitz, Quelle: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH